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08.09.2021

STUDIE ZU FOLGEN DER EXPOSITION MIT SCHLANKHEITSIDEALEN VERÖFFENTLICHT

Wie wirken sich die in Massenmedien omnipräsenten Bilder von Schlankheitsidealen auf junge Frauen aus? Was macht Frauen anfälliger für einen nachteiligen Effekt? Und wie unterscheiden sich die Konsequenzen der Medienexposition bei gesunden jungen Frauen und bei Frauen mit Ess- beziehungsweise anderen psychischen Störungen? Mit diesen Fragen hat sich eine internationale Forschungsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. phil. Simone Munsch auseinandergesetzt, Die Privatklinik Aadorf war an der Studie beteiligt.

Sorgen in Bezug auf das Körperbild, die häufig durch die Exposition mit Schlankheitsidealen in den Massenmedien beeinflusst werden, zählen zu den Hauptmerkmalen von Essstörungen. Um diese Zusammenhänge vertieft zu untersuchen, hat sich eine interdisziplinäre und internationale Forschungsgruppe mit der Thematik auseinandergesetzt. In einer multizentrischen Laborstudie wurden insgesamt 275 Frauen – darunter 174 stationär oder ambulant behandelte Patientinnen und 101 gesunde Frauen – entweder Bildern von Schlankheitsidealen oder Landschaftsbildern ausgesetzt. In der Folge wurden die Veränderungen der Unzufriedenheit mit dem Körperbild, der Stimmung, des Essverhaltens und der physiologischen Stressreaktion bewertet.

Die Studie belegt, dass die Exposition gegenüber meist unerreichbaren Schlankheitsidealen in Massenmedien nicht nur bei jungen Frauen mit Essstörungen, sondern auch bei solchen mit anderen psychischen Störungen und bei gesunden Frauen zu einem Anstieg der Körperbildunzufriedenheit führt. Stärker als in den anderen Gruppen, führte die Exposition mit Schlankheitsidealen bei Frauen, die unter einer Essstörung leiden, auch zu einer Beeinträchtigung der Stimmung und zu gestörtem Essverhalten. Es konnte gezeigt werden, dass der kognitive Verarbeitungsstil, inklusive die Wichtigkeit, die Frauen dem Schönheitsideal beimessen, die nachteiligen Auswirkungen der Exposition teilweise erklären.  

Die Studie wurde im Journal of Abnormal Psychology veröffentlicht. Mehr darüber lesen Sie unter dem folgenden Link.

Link zur Studie