Depressionen

Die Depression ist nicht nur die häufigste psychische Erkrankung, sondern eine der häufigsten Krankheiten überhaupt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht davon aus, dass Depression im Jahr 2030 die weltweit häufigste Erkrankung sein wird. In seinem Bericht zu Depressionen in der Schweizer Bevölkerung hält das Schweizerische Gesundheitsobservatorium fest, dass rund 20 bis 25 Prozent der Menschen in der Schweiz mindestens einmal im Leben unter einer Depression leiden, die einer Behandlung oder Therapie bedürfte.

Entstehung

Alle Menschen können depressiv werden. Warum die Natur dies so eingerichtet hat, ist nicht abschliessend geklärt. Entstehung, Symptome und Beschwerdebild einer Depression sind jedoch individuell unterschiedlich. In der Regel greifen mehrere Ursachen ineinander und verstärken sich wechselseitig.

Wenn Vererbung und Lebensgeschichte eine emotionale Verletzlichkeit («Vulnerabilität») zur Folge haben, können verstärkte Belastung zur depressiven Störung führen, wenn eine kritische Grenze überschritten wurde. Bei der Entstehung einer Depression spielen aber nicht nur erbliche Veranlagung und lebensgeschichtliche Ereignisse eine Rolle, sondern auch die körperlich-vegetative Widerstandskraft. Nicht selten treten Depressionen auch als Folge oder Begleiterscheinung einer körperlichen Grundkrankheit auf. Umso wichtiger ist eine präzise und ganzheitliche Abklärung mit einer detaillierten Betrachtung von Symptomen, Biografie und Leben der Betroffenen.

Symptome

Eine Depression kann sich in einer ganzen Reihe von Symptomen zeigen. Typische Anzeichen sind Niedergeschlagenheit, traurige Herabgestimmtheit, Zukunftsängste, Verlust von Freude und Interesse, Antriebslosigkeit, Gefühle von Wertlosigkeit und Schuld. Betroffene verspüren eine innere Leere und ziehen sich aus ihrem sozialen Umfeld zurück. Weitere Anzeichen sind Schlafstörungen, verminderter, manchmal auch gesteigerter Appetit, Konzentrationsstörungen, kraftlose Passivität oder innere Unruhe sowie Hoffnungslosigkeit. Nicht selten sehen sich Betroffene mit Suizidgedanken konfrontiert, die gerade bei schweren Depressionen stark ausgeprägt sein können. Häufig sind bei einer Depression auch körperliche Beschwerden wie Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Übelkeit und Schwindel zu beobachten, welche die Lebensqualität von depressiven Menschen zusätzlich einschränken.

Die Art und Ausprägung einer Depression ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, das Spektrum reicht von depressiven Phasen über leichte Depressionen bis zu schweren Depressionen. Das Klassifikationssystem der Weltgesundheitsorganisation (ICD-10) zählt Depressionen zu den affektiven Störungen. Unter dem Code F31 im ICD-10 sind bipolare affektive Störungen vermerkt, die vor allem durch den Wechsel von gehobener Stimmung und Stimmungssenkung gekennzeichnet sind. Der Code F32 beinhaltet depressiven Episoden, wobei leichte (F32.0), mittelgradige (F32.1) und schwere (F32.2 und F32.3) Episoden unterschieden werden. Der Code F33 bezeichnet rezidivierende depressive Störungen, also Störungen, die von wiederholten depressiven Episoden geprägt sind. Zwar ist diese Katalogisierung ein hilfreiches Instrument, um den Schweregrad einer Depression definieren zu können. Um eine Behandlung zu planen, braucht es aber stets eine intensive Auseinandersetzung mit der individuellen Situation der Betroffenen.

Behandlung

Wie viele andere psychische Krankheiten ist auch die Depression nach wie vor mit einer starken Stigmatisierung verbunden. Wer depressiv ist, redet nicht gern darüber, zudem gehen psychische Probleme dieser Art häufig mit einem sozialen Rückzug einher. Die Bereitschaft, die depressiven Symptome zu thematisieren, ist aber der erste Schritt zu einer erfolgreichen Bekämpfung der Depression.

Mit einer gezielten Psychotherapie kann einer Depression wirkungsvoll und nachhaltig begegnet werden. Die Behandlung in der Privatklinik Aadorf erfolgt nach integrativem, methodenübergreifendem Ansatz. Die Therapie wird individuell auf jeden Patienten abgestimmt, mit ihm geplant und interdisziplinär bearbeitet. Wir bieten in enger Zusammenarbeit der einzelnen Berufsgruppen unterschiedliche Behandlungsmodule an, die für unsere Patienten ein umfassendes Behandlungskonzept bereitstellen.

Mögliche Behandlungen im Rahmen einer Psychotherapie sind die klassische Einzelpsychotherapie oder anderen Formen der Gesprächstherapie wie Paar-, Familien- oder Gruppenpsychotherapie. Auch Spezialtherapien wie Ergotherapie, Ausdrucksmediation oder Kreativtherapie können Teil des Therapiekonzeptes bei einer Depression sein. Unterstützend wirkt oftmals auch eine medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva, zum Beispiel mit Serotoninwiederaufnahmehemmern (SSRI) oder Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRI).

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